Ellen Stock fährt eine Nachtschicht im Rettungswagen mit

Wie ist es, in der Nacht zu arbeiten? Ellen Stock hat das wie viele Politiker und Politikerinnen der NRW-SPD h am Tag der Nachtarbeit selbst ausprobiert. Damit möchte sie zugleich den gesellschaftlichen Wert der Nachtarbeit sichtbar machen und würdigen.

Marco Schomann, Ellen Stock MdL, Wachdienstleiter Dirk Brinkmann (vl).

Fast jede zehnte Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer arbeitet, wenn alle anderen schlafen. Gesundheitseinrichtungen, Polizei- und Rettungswachen, Backstuben, Logistikzentren oder Kraftwerken – nur mit dieser Arbeit kann unsere Gesellschaft funktionieren. Aber: Das bringt besondere Auswirkungen im Alltag mit sich. Der ständige Wechsel im Tag-Nacht-Rhythmus bedeutet gesundheitliche Risiken und schränkt Freizeit- und Familienleben stark ein.

Die Landtagsabgeordnete Ellen Stock hat sich den Weg begeben und eine Nacht auf der Rettungswache in Schötmar zugebracht. Dienstbeginn war um 18.45. Die Tagschicht hat sich noch mit den Worten verabschiedet: „Euch eine ruhige Nacht.“  Doch daraus wurde nichts. Stock ist auf dem Rettungswagen mitgefahren und durfte alles miterleben: Vom schweren Verkehrsunfall, schweren Kopfverletzungen bis hin zu Notfällen im Seniorenheimen war alles dabei.

Stock war von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen beeindruckt: „Sie waren immer sehr professionell und ruhig und haben sich in allen Situationen an den vorgesehenen Plan gehalten. Die Patienten wurden zunächst gründlich untersucht, um dann die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Und immer gab es verständnisvolle und beruhigende Wort für die Notfallpatienten.“

So ging es eine ganze Nacht, von Einsatz zu Einsatz, bis dann um 7 Uhr morgens die Schicht zu Ende und die Tagschicht den Dienst übernahm.

Wie ging es der Landtagsabgeordneten nach der Nacht? „Es war eine einmalige Erfahrung. Ich bin unverzüglich nach Hause gefahren und konnte trotz aller Müdigkeit nicht einschlafen – zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf, zu viele Eindrücke mussten verarbeitet werden“, berichtet Stock.

Stock hat schon in einigen Einrichtungen hospitiert und war auch diesmal vom Einsatz der Nachtarbeitenden begeistert. Sie möchte ihnen auf diesem Weg danken, dass sie unsere Gesellschaft am Laufen halten.