Die lippische Abgeordnete, die im Landtag Mitglied im Integrations- und Petitionsausschuss ist, möchte nah an den Menschen dran sein, wissen was sie bewegt, wo der Schuh drückt.
Dieses Mal hat sie sich für ein Tagespraktikum beim Ausländeramt des Kreises Lippe, entschieden. „Für einen Tag lerne ich den Mitarbeiter*innnenalltag von Aufenthaltsgestattungen bis Abschiebung kennen. Ich möchte aus erster Hand erfahren, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Leben ihrer Kunden organisieren, Hilfestellungen geben, eine sogenannte freiwillige Rückkehr abwickeln, Duldungen ausstellen oder Abschiebungen einleiten. Vor welchen Herausforderungen stehen die Menschen vor und hinter dem Schreibtisch?“, erklärt Ellen Stock
Schnell wird klar, dass eine Sache im Ausländeramt von hoher Bedeutung ist. Es handelt sich um Menschlichkeit. „Ich habe die Mitarbeiter*innen als kompetent, respektvoll und sehr menschlich wahrgenommen. Bei jedem Menschen, der mit einem Anliegen in die Behörde kommt, muss individuell geprüft und gehandelt werden. Das erfordert eine hohe Fachkompetenz und das richtige Feingefühl“, so die Politikerin.
Ein aktuelles Thema, was auch das lippische Ausländeramt beschäftigt ist der Brexit.
Alle EU-Bürgerinnen und -Bürger können sich grundsätzlich für unbegrenzte Zeit in Deutschland aufhalten und arbeiten, ohne dass dafür ein Aufenthaltstitel oder eine besondere Genehmigung erforderlich ist. Bis zur Realisierung des Brexit genießen britische Staatsangehörige alle im Rahmen der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit gewährleisteten Rechte und Vorteile. Doch niemand weiß wie es nach dem Brexit aussieht. Britische Staatsbürger, die seit vielen Jahren in Lippe leben und arbeiten, stehen vor der Unsicherheit was mit ihnen nach dem Brexit passiert. „Das führt natürlich dazu, dass sich einige Briten die bei uns leben mit dem Thema Einbürgerung befassen und das ist eine Angelegenheit des Ausländeramtes. Auch hier spürt man im Kundenumgang, dass es immer wieder um Ängste und Hoffnungen geht. Das sind Gefühle die niemanden kalt lassen. Nach meinem Praxistag, kann ich den Beschäftigten im Ausländeramt nur meine Hochachtung aussprechen. Ich habe vieles mitnehmen können, was ich in meine Arbeit in Düsseldorf einbringen kann“, sagt Ellen Stock abschließend.